zugbruecke

23.8.2009, Dortmund-Lindenhorst

Ab uns zu gehe ich an einem Kanal spazieren. Im Sommer liegen da viele Leute und schwimmen auch im Kanal.

Die besonders wagemutig oder besonders Dummen – nahezu ausschließlich Jungen unter Hormonkontrollverlust – springen dort auch von Brücken, die über den Kanal hinweg führen.

Aber bislang konnte ich mir nicht vorstellen, dass jemand von einer Eisenbahnbrücke in einen Kanal springen und dabei riskieren würde, der Oberleitung im nassen Zustand nahe zu kommen. Doch bei der Arbeit an dieser Seite werde ich eigentlich täglich (negativ) überrascht…

Der nachfolgende Fall wurde mir gleich von mehreren Lesern geschickt. Ich hatte ihn aber auch schon selbst gesehen…

Unfallort:
Dortmund-Ems-Kanal, Kilometer 3,200, Bahnbrücke Hardenberg

Man kann eigentlich nur fassungslos den Pressebericht der Polizei zitieren:

Ein siebzehnjähriger Jugendlicher aus Dortmund kletterte am 23.08.2009, gegen 16:00 Uhr, auf die Eisenbahnbrücke Hardenberg, um vom höchsten Punkt der Brücke in den Kanal zu springen.

Bei der Eisenbahnbrücke über den Dortmund-Ems-Kanal (KM 3,2000) in Dortmund-Lindenhorst handelt es sich um eine Rundbogen-Metallkonstruktion. Konstruktionsbedingt wird eine 15000 Volt-Stromleitung oberhalb des Fahrdrahtes geführt.

Der Jugendliche wurde bei einem Sprung von der Brücke durch einen Lichtbogen getroffen, erhielt so einen Stromschlag und fiel leblos ins Wasser, wo er versank

Nach der Bergung durch die Feuerwehr verliefen die Reanimationsversuche des Notarztes leider erfolglos.

Das wird vermutlich wieder eine Schlaubergerdiskussion provozieren, weil ein Haufen von selbsternannten Experten nach wie vor glaubt, man müsse eine Starkstromleitung berühren, um einen Schlag zu bekommen.

Leute, das ist nicht so! Bei 15.000 Volt Starkstrom reicht es absolut aus, sich so einer Leitung etwa 1 – 1,5 Meter zu nähern. Dann springt irgendwann ein Lichtbogen über uns röstet Euch! Glaubt es oder sterbt!

Quellen:
Polizeibericht