2.2.2010, Oberstdorf
An irgendeiner Stelle im Hirn ist es festgelegt, wo sich die Menschen in Skifahrer und Snowboarder aufteilen.
Diese Stelle ist vermutlich auch zuständig für die Affinität bzw. das Ablehnen von Drogen und die Fähigkeit, sich an Vernunftregeln zu halten.
Verunglückte Snowboarder haben in den meisten Fällen eins gemeinsam: Unabhängig vom Alter besitzen Sie eine beinahe kindliche Unfähigkeit, auf den genehmigten Pisten zu bleiben und ihre Fähigkeiten richtig einzuschätzen.
Das landläufige Skifahrer weiß: Es gibt die einigermassen sichere Piste und abseits davon gibt es ein Gebiet, in dem möglicherweise der Tod in Form von Felsen, Schluchten und Lawinen wartet.
Der Snowboarder glaubt zu wissen: Es gibt die Pisten, für „Normalos“ und Kinder und es gibt die unendlichen Weiten, für Abenteurer, die Coolen und Cptn. Kirk…
Das dachte wohl auch der 38-jährige, (natürlich) männliche Snowboarder, das einem wirklich seltenen Unglück zum Opfer fiel. Ganz alleine war er im Skigebiet der Fellhornbahn abseits der Piste unterwegs, als er aus irgendeinem Grunde stürzte.
Er fiel aber nicht einfach in den Schnee und rappelte sich wieder auf. Er fiel in einen sogenannten Tobel, einen Einschnitt in der Piste, der bis zum Rand mit lockerem Schnee gefüllt war. Und in diesem versank er – kopfüber – bis hin zu den Knöcheln.
Aus dieser misslichen Lage konnte er sich nicht mehr befreien und erstickte in den Schneemassen. So fand ihn ein anderer Skifahrer (der dort wohl auch nix zu suchen hatte) und der alarmierte die Skiwacht.
Quellen:
Gemeldet von meinem Leser M.H.
Rheinische Post
Nordbayerischer Kurier
TZ
Update:
Er war leider nicht der einzige. Innerhalb kurzer Zeit starben mehrer Wintersportler und alle in Gebieten, die eigentlich für das Befahren nicht geeignet waren. Vielleicht sollte man in diesen Gebieten anfangen, die Hunderte von Helfern einer Suche nach Lawinenopfern VORHER zum Absperren der tödlichen Strecken zu nehmen? Denn die eigene Vernunft scheint ja nicht auszureichen.http://derstandard.at/1263706671847/Toedlicher-Leichtsinn-Zahlreiche-Tote-bei-Lawinenungluecken
Update 2:
11 Lawinentote in einer Woche – und fast immer befanden sich die Opfer außerhalb der freigegebenen Skipisten!