rennrad 15.6.2010, Reken

Kaum ein Nicht-Rennradfahrer hat Zweifel daran, dass diese Leute eigentlich nicht in den normalen Straßenverkehr gehören.

Radrennen werden unter künstlichen Bedingungen gefahren. Da gibt es keine Straßenverkehrsordnung, keine Kreuzungen, keine Ampeln, keinen Gegenverkehr, keine Autos.

Ich darf ja auch nicht auf normalen Straßen einfach alle Regeln außer Kraft setzen, um dort für Formel 1 Rennen zu üben…

Niemand hätte etwas gegen Rennradfahrer, wenn sie nicht alle Regeln ihrem Interesse unterordnen würden. Wenn sie wie normale Radfahrer die Regeln beachten und aufmerksam am Verkehr teilnehmen würden.

Dass dieses “Hoppla hier komme ich” auch ein Merkmal der evolutionären Auslese sein kann, bewies nun wieder mal ein Rennradfahrer.

Der 45-jährige Bochumer hatte wollte von einem Feldweg auf die Landstraße 652 wechseln. Wie andere Vertreter seiner Zunft nahm er allerdings für sich eine uneingeschränkte Vorfahrt ein – gepaart mit zuversichtlicher Unverwundbarkeit.

Und so achtete er keinen Augenblick auf den kreuzenden Verkehr. Er fuhr einfach auf die Landstraße auf. Dort erwischte ihn dann auch sofort das Auto eines 33-jährigen Rekeners. Er wurde in den Straßengraben geschleudert und später von einem Hubschrauber in ein Münsteraner Klinikum geflogen.

Im Krankenhaus erlag der Sportsmann seinen schweren Verletzungen. Wie zu erwarten hatte der Autofahrer keinen Kratzer – muss jetzt allerdings mit diesem Erlebnis fertig werden.

Quellen:
Bocholter-Borkener Volksblatt
Allgemeine Zeitung