4.1.2010, Wien
Letzten Monat erst hatten wir einen Fall, bei dem ein Tankstellenräuber starb, weil er sich eine Schießerei mit der Polizei lieferte – mit einer Gaspistole.
Der wusste immerhin, auf was er sich da einlässt. Polizisten sind nie mit Gaspistolen ausgerüstet.
Im Falle des Räubers in einem Wiener Trafik muss man einfach feststellen "Dumm gelaufen".
Kurz vor Ladenschluss betrat ein Mann den Tabakwarenladen des 63-jährigen Werner B. in Wien-Leopoldstadt. Mit vorgehaltener Pistole fordert er Bargeld.
Doch der Herr B. fackelt gar nicht lange. Immerhin wird er nicht zum ersten Mal überfallen. Ober er einfach die Nase voll hat oder Angst um sein Leben… jedenfalls greift er zu seinem 38er Revolver, der jederzeit griffbereit liegt, legt an und schießt dem Gangster durch den Monitor des Lottoterminals in die Brust. Er ist im Besitz eines Waffenscheins.
Der Räuber torkelt blutend aus dem Laden, schafft es noch über die Straße und bricht auf der anderen Seite zusammen. Etwa eineinhalb Meter von seiner Pistole entfernt – seiner Schreckschusspistole.
Die Polizei sowie der Notarzt sind schnell da, können den Verletzten aber nicht mehr retten.
Beim Toten fand man einen rumänischen Pass, laut dem er 23 sein soll. Doch der Räuber sprach akzentfreies Deutsch und ist vermutlich etwa doppelt so alt.
Quelle:
OE24
Der Standard
Wenn ich solche Kommentare wie den von jho lese, kann ich nur den Kopf schütteln. Keiner hat den Räuber gezwungen, mit vorgehaltener Waffe einen Überfall zu verüben. Und es muss ihm klar gewesen sein, dass Raub mit gewissem Risiko verbunden ist. Das war schon zu Römerzeiten so, und wer immer vorhat, einen Überfall woauchimmer und mit welchen Waffen auch immer durchzuführen, muss sich darüber im Klaren sein. Wie die Typen, die vor Jahren einen Landstreicher glaubten verprügeln zu müssen und bei dem sich rausstellte dass er ein Legionär war, der auch ohne Waffen töten konnte. Wie die Typen, die in Berlin an eine Judoka geraten sind; einer fand sich schreiend auf den Schienen wieder, der Rest flüchtete. Oder der Räuber, der in Bühl eine Tankstelle überfiel mit Schusswaffe und von einem Autofahrer umgemäht wurde. Letztere ging trotz Anklage straffrei aus. Ich wünschte mir nur, es würde öfter vorkommen dass Straftäter an den Falschen geraten oder durch den Mut anderer zur Strecke gebracht werden.
Das ist doch ein Musterbeispiel von Notwehr. Genau dafür haben manche Menschen Waffen und die dazugehörige Erlaubnis. Um sich gegen kriminelle zu wehren, die ehrliche Arbeit für eine nicht mehr zeitgemäße Erfindung halten…
Ich gehe auch davon aus, dass der alte Herr nicht der Meisterschütze ist und in so einer Stresssituation einfach draufgehalten und abgedrückt hat.
Ich würde da auch nicht lange zielen oder über Verhältnismäßigkeit nachdenken. Zumal ich davon ausgehen muss, dass der andere vorhat, mich im Falle des Widerstandes zu töten – nicht mir ins Bein zu schießen.
Ein „einfach so einen erschießen“ hat ja wohl auch nicht stattgefunden. Wenn ein Räuber mich mit einer Feuerwaffe bedroht und ich habe auch eine, dann versuche ich ihn so zu treffen, daß er nicht mehr zurück schießen kann. Die Verhältnismäßigkeit ist in so einem Fall immer gewahrt.
krass
und wie ist die geschichte in sachen des schützen ausgegangen? kann doch wohl nicht sein, dass man einfach so einen erschießen darf, ohne bestraft zu werden. klar war der räuber doof, aber ihn gleich so abknallen, dass er daran stirbt ist schon ne heftige nummer. in die schulter hätte ja wohl allemal gelangt…