30.5.2012, Berlin
Ich habe recht lange in Münster gelebt. Das ist die Stadt, in der Radfahrer jeden terrorisieren dürfen, weil das Rathaus bei den Planungen des ÖNV komplett versagt hat.
Einbahnstraßen, Ampeln oder Stoppschilder sind für Radfahrer dort etwas, was nur andere betrifft. Dafür muss man sich aber als Fußgänger auf einem Bürgersteig(!) beschimpfen lassen, wenn man einem Radfahrer im Weg ist.
Auch in Berlin betrachten erfahrungsgemäß viele Radfahrer Ampeln als lustige Straßenbeleuchtungen. Allerdings fahren die dortigen Autofahrer nicht ganz so vorsichtig, fahrradängstlich wie die Münsteraner.
Diese (letzte) Erfahrung musste nun auch ein 29-Jähriger in Reinickendorf machen. Er war mit seinem Rad auf der mittleren Spur der insgesamt sechsspurigen Scharnweberstraße unterwegs. Unnötig zu sagen, dass es rechts und links der Straße einen Fahrradweg gibt.
Bei Rot schoss er in die Kreuzung zur Antonienstraße, als eine 51-jährige Golffahrerin völlig korrekt in die Kreuzung einfuhr.
Der Radler legte eine Vollbremsung hin und überschlug sich daraufhin. Er fiel auf die Straße, wurde dort vom Golf überrollt und starb sofort.
Das ist beileibe keine kleine Kreuzung, die er sich da ausgesucht hat.
Quelle:
Polizeibericht
Diese Meldung ist natürlich schon asbach… egal, das Thema ist immer noch aktuell.
Trotz der jüngsten StVO-Änderung!
Insbesondere außerorts gelten immer noch die blauen Gebots-Schilder. Und man glaubt nicht, wie viele obercoole Rennrad-Idioten sie ignorieren. Auch wenn der neben der stark befahrenen Kreisstraße liegende Radweg 1,50 m breit und gerade zwei Jahre alt ist, und folglich in allerbestem Zustand… nein, man muss mit aller Gewalt auf der Straße fahren. Am besten nebeneinander.
Ich finde, jeder Autofahrer, der von diesem PACK belästigt wird und zB wegen Gegenverkehr nicht überholen kann, sollte mindestens für die Dauer der Behinderung die Hupe betätigen. Zulässig gemäß §16 (1) StVO!
Ich fahr an 95% meiner Arbeitstage mit dem Rad zur Arbeit (3km Stadtverkehr), Was ich da auf dem Radweg erlebe lässt mich immer wieder nachdenklich werden, ob ich nicht doch lieber die Straße nurzen sollte.
Horden von fahrradfahrenden schulkindern die mir entgegen kommen, und es nicht nötig haben mir Platz zu machen (Fahrradweg ist in beide Richtungen nutzbar); Autofahrer die an Kreuzungen ohne Rücksicht auf Verluste abbiegen etc… Solche Probleme hätte ich auf der Straße nicht, und ich vermute, dass die Autofahrer für Fahrradfahrer auf der Straße sensibilisierter sind als auf dem Radweg.
Dem hier beschriebenen Radler hätte es auf dem Radweg vermutlich genauso erwischt, denn das Rotlicht war sein Henker und nicht das nichtbenutzen des Radweges.
@ Darwin, du darfst natürlich gerne darüber berichten, falls ich im Straßenvekehr sterbe, das kümmert mich dann mämlich nicht mehr ;-)
Gestern wieder einem Suizid-Fahrer begegnet. Ich fahre mit 30 durch die Stadt, will gerade an einem Radfahrer vorbei und plötzlich Streckt der ohne zu schauen die Hand aus, so das ich ihn fast berührt hätte und fährt vor meinem Auto über den !Zebrastreifen!. Wäre ich schneller als 30 gewesen, hätte ich nicht mehr bremsen können und als währe das noch nicht dumm genug, schreit der mich auch noch an. Achja, das war kein Kind sondern ein Mann von mitt 30.
Lieber Kevin,
da Du den Radfahrer fast berührt hast, hast Du eindeutig zu wenig Abstand gehalten. Er hatte doch nicht 1,5 m lange arme oder? Falls Du so mal einen Unfall baust, hoffe ich Du landest im Knast und wirst wenigstens zeitweise aus unserer Gesellschaft entfernt.
Lieber Willmer, dann sollen aber Radfahrer bitte beim Vorbeifahren an Fußgängern und Autos auch dementsprechend Abstand halten, wenn sie des Geradausfahrens nicht mächtig sind und ja so extrem wanken, dass Autos ebendiesen Abstand brauchen. Wie kann ich verlangen, dass andere 1,5 – 2m Abstand halten, mich selbst aber mit 25-30 km/h und weniger als 0,5m Abstand durchdrängen?
Und woher weißt du, dass Kevin zu wenig Abstand gehalten hat und nicht der Radler schon rübergezogen hat, um den Fußgängerüberweg zu nutzen? Schulterblick, Handzeichen etc. ist nämlich etwas, was bei vielen Radlern als überflüssig angesehen wird (genauso wie ein der Situation angepasste Geschwindigkeit)
Ich hatte mich aus gegebenem Anlaß kürzlich mal ausführlich mit der Thematik beschäftigt (weil ich einen Radfahrer zusammengestaucht habe, der statt des Radweges die Straße benutzte). Der klärte mich dann auf, dass er den Radweg gar nicht nutzen MUSS.
Beim Nachforschen stieß ich auf folgende Seite:
http://www.adfc-weyhe.de/radwege/benutzungspflicht.php
Eine generelle Benutzungspflicht besteht also tatsächlich nicht… es sei denn, da hängt ein blaues Schild. Und auch das mit der Gefahr auf Radwegen ist nicht aus der Luft gegriffen.
Was natürlich der Tatsache keinen Abbruch tut, dass manch Radfahrer auf dem Radweg besser aufgehoben wäre, als auf der Straße zwischen Bus und LKW. Und was das Rechtsabbiegen angeht: Die Augen aufmachen muss man als Radfahrer in jedem Fall, ob nun auf der Straße oder auf dem Radweg! Ganz zu schweigen von roten Ampeln und anderen Kleinigkeiten, die vor allem von den Herren in den engen Leibchen gern komplett ignoriert werden.
Ich bin selbst Münsteranerin und Radlerin….und rege mich auch über solche grenzdebilen Idioten auf, für die die Regeln nicht zu gelten scheinen! Da wird sich im Kreisverkehr durch die Autos geschlängelt, über den Bürgersteig gerast, gerne über Zebrastreifen und auch über Rot an Ampeln…
Wenns dann knallt tut mir nur der jeweilige Unfallgegner leid, das Opfer ist selbst schuld.
Und mein lieber Hilmar: Radwege sind zum benutzen da und sollen uns Radler von den Verkehrsteilnehmern trennen die etwas mehr Knautschzone haben.
Die haben ihren Sinn und der besteht nicht im bewundern der schicken Farbe/Markierung/Umrandung sondern im drauf fahren!
Das soll Sicherheit schaffen und das tut es auch. Wenn ich deine „Argumentation“ schon höre, dann kommt mir der Gedanke ob du vielleicht einfach nur Schwierigkeiten hast die Spur zu halten und normal geradeaus zu radeln….nur dann kommt man mit dem Platz eines handelsüblichen Radwegs nicht zurecht und sollte drüber nachdenken ob man nicht doch besser zu Fuß geht.
Mir tut nur beim vorliegenden Fall die Golffahrerin leid. Die hat sich korrekt am die Verkehrsregeln gehalten und dürfte nen ordentliches Trauma davongetragen haben. Und das nur, weil jemand zu dumm war normal zu fahren und sein Rad nicht als Waffe zu benutzen!
Deine Pauschalisierungen a la „seiner/Deiner Sorte“ kannst Du Dir sparen, das ist (wie viele Deiner immer wieder bemühten Stereotypen) leider dämliche Polemik.
Es ist reine Spekulation, dass der Radweg ihm das Leben gerettet hätte, denn das Hauptproblem war sein leichtsinniges Handeln in Sachen Rotlicht. Und es gibt reichlich Gegenbeispiele für die „Ragwege retten Leben“-Theorie, sowie (ich erwähnte es bereits) wissenschaftliche Studien, die das erhöhte Unfallrisiko auf Radwegen bestätigen.
Aber Du möchtest offenbar diese Fakten und die eindeutige Gesetzeslage ignorieren. Das ist Dein gutes Recht, senkt aber leider Deine Seriösität. Schade.
Du erweckst da ganz kräftig den Eindruck einer Person, die etwas einseitig betriebsblind ist. Ich muss mir um meine Seriösität keine Sorgen machen. Schließlich bin ich jemand der sich darüber lustig macht, wenn Menschen aus Dummheit sterben. Mich hält kaum jemand für seriös…
Aber Du… bist ganz offensichtlich einer dieser Leute, die sich zu diesem Thema endlos auslassen können, ohne dass das einen normalem Menschen interessieren würde.
Deine Einwände hören sich an, wie nachgebetete Diskussionen aus Radfahrerforen und entsprechenden Publikationen. „Studien“ werden so gedreht, wie es gerade passt. Homöopathiefans arbeiten auch so… und Christen, Moslems, …
Ich bin nur jemand, der pro Tag mindestens 300 Pressemeldungen zu Unfällen liest. Pro Woche sind das 2.100. Pro Monat deutlich über 6.000.
Und auf etwa 10 Tote Radfahrer die auf den Straßen gestorben sind, kommt etwa ein „übersehener“ Radfahrer, den ein abbiegender LKW auf dem Radweg erwischt hat. Die anderen schlängeln sich trotz Radwegs durch Autokolonnen. Schießen ungebremst in parkende Autos. Stürzen sich zu Tode, wenn sie dann doch mal bremsen. Fahren bei Rot auf Kreuzungen…
Und in diesen Fällen wird auch immer ziemlich deutlich darauf hingewiesen, dass die Nutzung des Radweges Leben gerettet hätte.
Andrerseits, wie ich schon in der ersten Antwort sagte: Diese Art von Radfahrern sind ein Problem, dass sich von selbst „aus dem Verkehr zieht“. Oft genug jung genug, um sich auch nicht fortgepflanzt zu haben.
Bei den meisten ist es eine Frage der Zeit. Und je „fahrradaffiner“ sie sind, desto häufiger fahren sie, wodurch sich die Wahrscheinlichkeiten dieser Art der Rechthaberei zu deren Ungunsten verschiebt.
Was ein Fahrrad auf der mittleren von drei Spuren zu suchen hat, ist mir auch schleierhaft. Laut StVO darf er nämlich rechts und links überholt werden, solange er nicht 50 km/h fährt. Er setzt sich also noch weiteren Risikos aus.
Wie gesagt: Mein Problem ist das ja nicht… vermutlich aber Deins.
Kleiner Tipp, den ich auf dieser Seite schon oft gegeben habe:
Wenn Du tot bist, ist es unheimlich toll, dass Du alle Untersuchungen dazu kanntest und unheimlich im Recht warst.
Nein, leider liegst Du in Sachen Radweg völlig falsch. Bitte informiere Dich da mal korrekt. Die Nichtbenutzung der allermeisten innerörtlichen Radwege ist sicherer, weshalb für die Anordnung der Benutzungspflicht auch enge rechtliche Grenzen bestehen. Da Du schon die STVO ins Feld führst, solltest Du Dir den Teil zur Radwegbenutzungspflicht nochmal zu Gemüte führen.
Der Radweg an dieser Stelle ist viel zu schmal und noch dazu durch die räumliche Abgrenzung zu Fahrbahn und die Bäume weitgehend ausserhalb des Wahrnehmungsbereichs der Autofahrer. Das ist Hauptgrund für Unfälle mit Rechtsabbiegenden KFZ.
Natürlich darfst und sollst Du weiterhin über sich durch leichtsinnige Regelbrüche ins Jenseits befördernde Radfahrer berichten.
Aber bleibe doch bitte bei den tatsächlichen Regelverstößen, und dichte keine weiteren hinzu – der Radfahrer hat in diesem Fall völlig zu Recht die Fahrbahn benutzt. Und wem die eigene Gesundheit lieb ist, der meidet als Radfahrer auch so gut wie jeden anderen nicht benutzungspflichtigen Radweg, denn das Unfallrisiko ist dort (wissenschaftlich belegt!) deutlich höher.
Der Radweg ist ausreichend breit für ein Fahrrad
Er ist auf weite Strecken hin sogar durch ein Geländer vom Fussweg abgetrennt.
Er ist baulich intakt.
Er ist keine Rennstrecke!
Er ist abgesenkt und hat eigene Ampeln.
Tatsache ist, dass der Typ (und viele andere seiner/Deiner Sorte) vermutlich noch leben würde, wenn er
a) den Radweg benutzt
und b) die Ampel beachtet hätte.
Selbst wenn dieser Radweg dort nicht benutzungspflichtig ist… hätte er ihm das Leben gerettet. :-)
Der Hinweis auf den Radweg ist überflüssig bis schädlich. Die weitaus meisten innerörtlichen Radwege sind für Radfahrer nämlich gefährlicher als die Fahrbahn. Das trifft insbesondere auch auf den dort vorhandenen „Radweg“ zu, der zum Glück (eigentlich zu Recht, aber das ist leider immer noch zu oft nur Glück) nicht benutzungspflichtig ist.
Dieser Kommentar ist leider in allen Punkten falsch. Aber da die Meidung eines Radweges ja ein evolutionäres Auswahlkriterium darstellt, wird es irgendwann auch wieder Radfahrer geben, die sich an die Straßenverkehrsordnung halten.
Der Radweg an dieser Stelle ist völlig in Ordnung. Eine Nichtbenutzung eines Radwegs ist auschließlich ausnahmsweise bei nachweisbarer, objektiver Gefahr zulässig. Aber das wirst Du dort in Köln sicher gut beurteilen können :-)
Und solange bringe ich hier weiter regelmäßig Berichte über tote Radfahrer, die meinten, sie dürften auf der Straße zu zweit nebeneinander fahren oder sich zwischen den Autos durchschlängeln.
Alt werden die nicht…
http://www.darwinpreis.de/rennradfahrer-stirbt-beim-durchschlaengeln/
http://www.darwinpreis.de/das-rennrad-und-die-stvo/