28.11.2015, Berlin
In den Berliner U- und S-Bahnen läuft ein großer Teil des städtischen Lebens unserer Hauptstadt ab.
Dort reden Leute miteinander, sie streiten sich, sie flirten und manchmal rasten sie aus.
Das tat der Spanier, der kurz zuvor noch einen Streit mit seiner Freundin gehabt hatte.
Zwischen den beiden Stationen Tempelhof und Hermannstraße der Linie 42 entriegelte er angeblich mit Hilfe der Notentriegelung während der Fahrt eine der Türen und sprang in die Nacht.
Der Zufall wollte es, dass in genau diesem Moment auch das andere Gleis befahren wurde und ein entgegenkommender Zug ihn erfasste.
Der 20-Jährige erlitt tödliche Verletzungen und die Berliner S-Bahn hatte mal wieder eine unnötige Verspätung…
Momentan wird untersucht, wie er die Tür während der Fahrt überhaupt öffnen konnte.
Quellen:
Meldung durch Titus via Facebook (Danke!)
Tagespiegel
Berliner Kurier
„Momentan wird untersucht, wie er die Tür während der Fahrt überhaupt öffnen konnte.“
Ja, eben: Man soll die Türen ja gar nicht öffnen können, außer eben im Notfall mithilfe einer entsprechenden Entriegelung.
Man könnte jetzt darüber sinnieren, weshalb früher, bevor diese fürsorgliche Maßnahme unseres Wohlfahrtsstaates eingeführt wurde, nicht reihenweise Menschen aus fahrenden Zügen gesprungen sind.
In jedem Falle bleibt aber wieder einmal festzustellen, welch enorme Anstrengungen Menschen unternehmen, um sich zum Kandidaten für den Darwinpreis zu machen. Und daß dabei die Kombination Jugend + Alkohol + späte Stunde sehr zu helfen scheint (von den beiden letzteren Faktoren war in den Pressemeldungen die Rede).
Ich habe jedenfalls großes Mitgefühl. Mit den Menschen, die spätabends lange Wartezeiten und Umwege in Kauf nehmen mußten, weil die – wichtige, in der Innenstadt liegende – Strecke nach diesem „Personenschaden“ wie üblich stundenlang gesperrt war.
Glück für seine Freundin :D
Na, ob man hierbei von Glück sprechen kann?
Zumindest glücklich über dieses Ende der Beziehung dürfte sie nicht sein. Für die meisten Menschen ist so ein Ereignis traumatisch. So hat der Depp sich ja nicht nur selbst geschadet, sondern auch seine Freundin, eventuelle Fahrgäste, die das mit angesehen haben (dürfte es garantiert geben, die Ringbahnen der Linien 41 und 42 sind immer ziemlich voll) und natürlich auch dem Fahrer des entgegen kommenden Zuges.