lehrerin9.2.2012, Garbeck

Ich bin das, was ich einen vernünftigen Fahrer nennen würde. Ich rase nicht, trödle aber auch nicht. Klar geht es mir manchmal auf den Keks, wenn vor mir auf freier, trockener Landstraße ein ungefähr 100 Jahre alter Mann 45 km/h fährt.

Aber ich käme nie auf die Idee, anzuhalten und ihn zur Rede zu stellen.

Doch es gibt eben auch solche…

Ein 51-jähriger Mercedesfahrer war auf der Strecke von Garbeck nach Stephanopel unterwegs, als er auf ein Fahrzeug vor ihm stieß, das seiner Meinung nach viel zu langsam fuhr. Er fuhr also Mercedes- und BMW-spezifisch zu dicht auf, drängelte ordentlich und als es endlich ging überholte er.

Nun fuhr er aber nicht einfach weiter. Obwohl man doch annehmen könnte, dass er es bei dieser Fahrweise eilig hatte.

Nee, nicht er. Er überholte, hielt ein Stück weiter an und stieg dann aus, um den anderen runterzuputzen. Dieser Vorgang allein erfüllt bereits den Tatbestand des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und der Nötigung.

Gleichzeitig macht er sich aber noch der unsachgemäßen Sicherung seines Fahrzeugs schuldig. Als er nämlich dort stand, um seine Volksreden zu halten, begann sein Auto plötzlich wegzurollen. Er hatte es ungesichert am Abhang abgestellt.

Sofort sprintete er hinterher und wollte ins Fahrzeug springen. Das misslang allerdings und statt dessen stolperte er und stürzte zu Boden. Dort überrollte ihn dann sein eigenes Auto.

Der Wagen kam zum Stehen, aber da er zwischen Tür und Holm eingeklemmt war, konnte ihn auch niemand befreien.

Wegen der Kopfverletzungen wurde ein Rettungshubschrauber gerufen. Die Feuerwehr zog den Benz mit einem Stahlseil wieder auf die Straße und erst dann konnte er befreit werden. Seinen schweren Verletzungen erlag er leider noch am Unfallort.

Und der junge Bursche, den er eigentlich zusammenscheißen wollte, weil er ja ein so viel besserer Verkehrsteilnehmer war, erlitt auch noch einen Schock.

Quellen:
Der Westen
Hessen Tageblatt
Polizeibericht