9.6.2012, Düsseldorf
Das ist wieder einer der Fälle, wo – außer den ganz hartgesottenen Kampfradlern in ihren Foren – jeder nur den Kopf schütteln kann und sich denkt: Selbst schuld.
Die Geschichte selbst ist schnell erzählt.
Gegen 21:15 Uhr befuhr ein Bus der Linie 721 in Düsseldorf die Straße Am Hackenbruch in Richtung Schweidnitzer Straße, als (nach Zeugenaussagen) plötzlich von rechts ein Radfahrer aus einer Grünanlage geschossen kam.
Ohne auf die Vorfahrt des Busses – oder überhaupt auf den Straßenverkehr – zu achten, fuhr er hier über den Fußgängerüberweg(!), auf dem er ebenfalls nix zu suchen hatte… zumindest nicht fahrend.
Dort stieß er dann mit dem Bus zusammen, stützte und erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Einige Stunden später starb er in einem Krankenhaus.
Der Busfahrer erlitt einen Schock und musste vom Kriseninterventionsteam betreut werden. Einer meiner Bekannten ist Straßenbahnfahrer in Hannover und hat mir aus erster Hand berichtet, wie sehr so ein Unfall die beteiligten, unschuldigen Fahrer immer trifft.
Quellen:
Polizeibericht
Die wenigsten Radfahrer wissen, dass sie bei einem Zebrastreifen absteigen müssen. Mich wundert sowieso, dass so selten etwas passiert.
Absteigen müssen sie nicht – zumindest nicht, wenn man auf „legalen“ Weg mit dem Rad an den Fußgängerüberweg herankommt (also zum Beispiel nicht über reine Gehwege).
Allerdings hat der Fahrradfahrer auf dem Rad dort keinerlei Vorrang, weil nur Fußgängern (bzw. Fahrern von Krankenfahrstühlen oder Rollstühlen) eine Überquerung zu ermöglichen ist.