22.8.2014, Düsseldorf
Bryan B. fuhr einen alten Golf, dem viele Sicherheits-Einbauten moderner Autos fehlten. Airbags und ABS hatte er nicht. Doch dafür hatte sich der 19-Jährige einen Sechs-Zylinder-Motor mit fast 180 PS einbauen lassen.
Unnötig zu sagen, dass weder sein Intelligenzquotient ausreichte, so ein Auto vernünftig zu fahren, noch die Bremsen, Achsen, Radaufhängung und Co., um der Kraft des Motors gewachsen zu sein.
Er trieb sich damit Nachts in der Nähe eines Baumarkt-Geländes herum, das wohl ständig Ziel solcher Kids ist, die ihr Auto dem eigenen Niveau angepasst haben – eben tiefergelegt…
Mit viel zu hohem Tempo bretterten er und seine Beifahrer (Er 17, Sie 18) um eine Kurve. Er verlor dabei die Kontrolle über den Wagen, der sich querstellte. Dann raste der Golf seitlich in einen Baum und wurde dabei fast in zwei Teile zerrissen.
Die Beifahrer konnten schwer verletzt geborgen werden. Bryan starb…
Sein Wagen war in Polen zugelassen, was wohl ein neuer Trend ist, weil man die illegalen und gefährlichen Umbauten hier niemals zugelassen bekäme. Wer weiß… vielleicht ist der Motor so in das Land zurückgekommen, aus dem er einstmals stammte?!
Ob die Eltern des 17-Jährigen nun mehr darauf achten, wo er sich nachts um 2:20 Uhr rumtreibt? Vermutlich nicht…
Quellen:
Erstmeldung: Hans (Danke!)
Polizeibericht
Der „alte Golf“ war ein Einser, für mich eins DER Kultautos überhaupt, ich fahr selbst einen!
Ein VR6 im Einser geht durchaus, auch wenn’s ich unpassend finde, da gehört was klassisches (16v, originaler DX oder was mit Webern) rein.
Wenn man’s richtig macht, kriegt man einen VR6 auch völlig legal hier in Deutschland eingetragen. Hab mir die Bilder angeschaut und so, wie’s aussieht, waren hinten noch Trommelbremsen, dazu braucht man dann nichts weiter sagen!
Fahrverhalten mit VR6 ist im Zweier schon grenzwertig, im Einser sieht das noch ein ganzes Stück anders aus und wenn man dann noch beim Umbau pfuscht (und so sieht es hier leider aus), jugendlicher Leichtsinn noch dazu kommt, dann passiert so etwas, wie hier geschehen.
Schade, dass es nun, völlig unnötigerweise, wieder einen Einser weniger gibt!
Immerhin haben es die Beifahrer lebend aus dem Auto geschafft, was schon an ein Wunder grenzt, wenn man gesehen hat, wie der Golf aussieht…
Viel schlimmer finde ich persönlich, dass es zu Situationen kommen kann, in denen man die Zerstörung eines alten Golf schlimmer findet, als den Tod dessen Fahrers ;-)
Auch wenn das jetzt krass klingen mag, aber ich find’s echt schade, dass Kulturgut (für mich sind Einser das), so unnötigerweise zerstört wird. Hätte der das mit ’nem „Allerweltsauto“ gemacht, hätte ich hier nicht mal einen Kommentar geschrieben. :)
Der Verlust eines Menschenlebens ist immer tragisch und die Eltern und Freunde des Fahrers haben mein Mitgefühl! Was den Fahrer betrifft, mit 19 sollte man „eigentlich“ schon wissen, dass zu ’nem Motorumbau mehr gehört, als nur ’nen Motor reinzupflanzen. Wenn man das vernächlässigt UND dann auch noch „etwas“ schneller unterwegs ist, dann begibt man sich in Gefahr und kommt, wie es so schön heisst, darin um.
Und gerade, wenn ich noch 2 Leute im Auto habe, fahre ich nicht so, dass ich anderen Schaden zufüge.
Ich bin mittlerweile „ein alter Sack“ :) und hab in meiner Jugend auch viel Blödsinn, gerade mit Autos, gemacht, aber sowas wär mir nie in den Sinn gekommen!
Von daher bleibt mein Fazit: Schade um den Einser!
Naja, das ist eine sehr spezielle Sichtweise. ;-)
Selbst wenn ich manche dieser jungen Burschen für totale Idioten halte und ihr Dahinscheiden die Welt zu einem besseren Ort macht, tut es mir trotzdem um sie leid. Während ich hingegen niemals einem Gegenstand wie einem Auto nachjammern würde. Erst Recht nicht, wenn es zu einer tödlichen Waffe umgebaut wurde.
Ich finde es generell, unabhängig wie alt man ist und was man alles berücksichtigt, völlig unnötig, einen solchen Wagen auf 180 PS oder mehr zu bringen.
Traurig ist, wie sehr er jetzt von seinen Freunden in den Himmel gelobt wird, die nicht für ihn da waren, als er sie am dringendsten brauchte: Als er in so ein Auto stieg und noch 2 Kinder zusteigen ließ.
Seine Freunde hätten ihn retten können. Stattdessen versuchen sie jetzt, ihre Sichtweise zu glorifizieren und alle anderen als Idioten hinzustellen. Tötung durch unterlassene Hilfeleistung könnte man sowas nennen. Wer so Freunde hat, braucht keine Feinde…
Es ist ja nicht so, dass ich kein Mitgefühl für den Fahrer hab, Menschleben gehen auch bei mir IMMER vor Sachwerten!
Ich jammere auch dem Auto auch nicht hinterher, ich finde es aber schade, dass ein Auto, welches so nicht mehr gebaut wird und das Strassenbild in der heute recht langweiligen (für mich zumindest) Autowelt bereichert, einfach völlig sinnfrei zerstört wurde. Das hätte nicht sein müssen.
Was tödliche Waffen betrifft, das sind ausnahmlos ALLE Autos, egal, ob 45 PS Corsa oder eben ein 174 PS Golf 1 mit VR6. Ich persönlich finde, man sollte nicht generell verurteilen, wenn jemand ein Auto nach seinen Vorstellungen auf- bzw. umbaut (wobei ich kaum glaube, dass der Fahrer das Auto selbst umgebaut hat), im Endeffekt kann man mit jedem Auto, und habe es noch soviel Leistung, gesittet fahren. Wenn man denn will! Andersherum kann man auch mit einem Corsa sein Leben beenden, wenn man nicht genügend Vorsicht walten lässt!
Was seine Freunde betrifft, sehe ich das etwas differenzierter. Ich glaube kaum, dass er von seinen Freunden gezwungen wurde, in dieses Auto zu steigen und gegen einen Baum zu fahren! Und dass sie jetzt emotional reagieren, kann ich schon nachvollziehen. Immerhin haben sie einen Freund verloren, das steckt man nicht mal eben so weg! Und da reagiert man nicht immer rational und sagt sicher auch Sachen, die vielleicht nicht ganz passend sind.
Im Endeffekt kann man lange darüber diskutieren, Fakt ist, dass ein junger Mensch sein Leben verloren hat und das ist nunmmal nicht mehr rückgängig zu machen. Das ist leider Fakt, da ist es schlussendlich egal, welches Auto, welche Freunde, welche Sichtweise. Dem Fahrer hilft das nicht mehr. Und das ist in der Tat schade!