asicar22.8.2011, Königswinter

Autotuning ist eine Form der Selbstdarstellung. Es bringt den Wunsch zum Ausdruck, mehr zu bekommen, als man hat… oder zumindest so auszusehen.

Ich habe mal einen AMG-Mercedes mit 420 PS gefahren. Das Ding sah aus wie ein Schlachtschiff und glitt über die Straße, dass man das hohe Tempo kaum merkte. Da war alles fein abgestimmt und das Verhältnis zwischen Motor, Fahrwerk und Co stimmte perfekt.

Dann gibt es da noch die P(r)olos, Corsas und ähnliche Kleinwagen, die von ihren – zumeist sehr jungen – Besitzern mit geringen finanziellen Mitteln aufgepimpt werden. Da wird dann gern mal das Fahrwerk tiefer gelegt, ein Spoiler angeschraubt und die werksseitigen Rückleuchten werden durch welche mit LEDs ersetzt. Abgerundet wird das alles durch einen sogenannten Taschengeldzerstäuber… ein Auspuffrohr, in das man seinen Kopf stecken kann.

Das Problem dabei ist, dass sich die jungen Besitzer oftmals gleich für Rennfahrer und ihr Fahrzeug für einen sicheren Boliden halten – und sich in beidem irren.

Wofür sich die Opfer des vorliegenden Unfalls hielten, können wir nur mutmaßen. Der getunte Corsa diente drei 21-Jährigen als Penisprothese und weil das so schön dazu passt, war auch keiner von ihnen angeschnallt.

Nach einem zügigen Überholvorgang verlor der Fahrer die Kontrolle über sein Auto und das führte dazu, dass sich der Corsa mehrmals überschlug. Die Geschwindigkeit und somit die Wucht war dabei so hoch, dass ganze Teile aus dem Wagen herausbrachen und in die Landschaft flogen.

Ebenfalls in die Landschaft flogen die drei Insassen, so dass die Rettungskräfte beim ihrem Eintreffen lediglich ein Autowrack allein an der Landstraße fanden.

Zwei der Rennfahrer sind tot, der dritte wurde mittlerweile stabilisiert, ist aber nicht vernehmungsfähig.

Quellen:
General Anzeiger
Polizeibericht