Einer der besten Schulausflüge meiner Grundschulzeit ging in eine Tongrube. Unter Aufsicht durften wir dort rumstöbern und fanden viele Versteinerungen.
Bei Regen allerdings verwandeln sich diese Gruben in klebrige, matschige Fliegenfallen – für menschliche Fliegen.
Wenn dann auch noch etwas Eis dort liegt und eventuell Abbaulöcher verbirgt, dann sollte man sich fernhalten.
Aus diesem Grund ist auch das Betreten der Tongrube Eintracht bei Ebernhahn für betriebsfremde Personen verboten. Überall verwehren Zäune und Schilder den Eingang.
Man muss sich schon etwas Mühe geben, um dort einzudringen. Diese Mühe machte sich ein Mann, der in der Gegend als Hobby-Ornithologe bekannt war.
Als man ihn nach dem Wochenende tot in der Grube fand, hatte er ein Fernglas und eine Zähluhr bei sich. Es deutet alles darauf hin, dass er dort Vögel beobachten und auch zählen wollte.
Allerdings ist er bei seinem Gang dann wohl in ein Tonloch eingebrochen, das unter einer (zu) dünnen Eisschicht verborgen lag.
Bis zur Hüfte sank er in die klebrige Masse ein und konnte sich daraus aus eigener Kraft nicht befreien.
Da er auch kein Handy bei sich hatte, konnte er keine Hilfe rufen. Und so verstarb er in der einsamen Tongrube. Man geht davon aus, dass er dort erfror.
Übrigens hatte er die Grube bereits mehrfach widerrechtlich betreten und war vom Gelände verwiesen worden.
Auch ein interviewter Vogelkundler versteht diesen Fall nicht, weil es im Winter für Ornithologen in einer Tongrube nichts interessantes zu sehen gibt.
Am Montagmorgen wurde er dann bei Schichtbeginn von Arbeitern der Tongrube gefunden.
Quellen:
Rhein Zeitung
WW Kurier
Volksfreund