15.8.2012, Lienz, Österreich
Normalerweise stürzen eher unerfahrene, ausländische Touristen in den österreichischen Bergen ab.
Dass ein Einheimischer sich mit seinem Sohn zu einer Klettertour entscheidet und völlig ungesichert und ohne Kletterausrüstung loskraxelt, dürfte eher ungewöhnlich sein.
Doch genau das passierte gestern an der Nordwand des Seekofels in den Lienzer Dolomiten.
Während der Tour rutschte der Vater ab und fiel vor den Augen seines Sohnes rund 200 Meter in die felsige Tiefe. Der Sohn war dann so geschockt, dass er nicht mehr weiter konnte und von einem Hubschrauber mit einem Seil gesichert werden musste.
Sein Vater wurde mittlerweile auch geborgen.
Quellen:
ORF
TT
Nachrichten
Ja machbar. Machbar ist aber nicht gleich sicher.
Und das jemand anderer durch einen Autounfall stirbt hat nichts mit diesem Fall zu tun.
Nachtrag: einer der renommiertesten Kletterer extremster Routen, Wolfgang Güllich, der auch viele schwere Free-Solo Begehungen (ohne Sicherung) meisterte, kam bei einem Autounfall ums Leben.
Leute wie Tobias und Kevin sind mir immer die Liebsten in Internet Foren. Keine Ahnung vom Thema, aber dicke Meinung, was andere alles falsch machen.
Die Seekovel Nordwand gilt für die meisten Kletterer nicht mal als Kletterei. Ich zitiere mal aus einem Führer: „Wandkletterei im wirklich leichten Fels maximal II+“, „… auch mit normaler Wanderausrüstung machbar“.
Das ist für einen einheimischen, erfahrenen Berggänger, der das schon x-mal gegangen ist, fast ein Sonntagsspatziergang.
Also bitte etwas mehr Respekt vor Sportarten, die man selbst noch nie gemacht hat. Das war keine idiotische Tat. Mein herzliches Beileid für die Angehörigen.
@ Alexander: Freeclimbing (Freiklettern) heißt nicht, ohne Sicherung zu Klettern. Es werden lediglich zur Fortbewegung keine technischen Hilfsmittel benutzt.
Kollege, du bist auf einer „Darwin Award“-Seite und spielst den empörten?
Immer wieder lustig solche Kommentare zu lesen.
Ich meine, ich gehe doch auch nicht auf eine Pornoseite und beschwere mich über die nackte Haut, die ich dort zu sehen bekomme. oO
„Keine Ahnung vom Thema, aber dicke Meinung, was andere alles falsch machen.“
Sollte das Ableben der Person nicht Indiz genug dafür sein,
um selbst als Laie beurteilen zu können, dass er definitiv etwas falsch gemacht hat?
Ich bin die Tochter des Verunglückten.
Ich finde es absolut geschmacklos, wie hier über Schicksale gewertet wird. Sie wissen nichts über die genauen Umstände, die Vorerfahrungen etc.
Wir Hinterbliebenen leiden schon genug.
Ich hoffe, mein Kommentar bringt einige Leute zum Nachdenken…
Der Tod eines Menschen ist immer bedauerlich.
Mein Beileid.
Aber es war offensichtlich zu gefährlich um ohne Sicherung zu gehen. Er hat damit nicht nur sich in Gefahr gebracht, sondern auch seinen Sohn, nicht zuletzt auch die Retter die Ihr Leben dann aufs Spiel setzen.
Ich selber betreue oft als Sicherungsboot bei Segelregatten und was ich da teilweise von erfahrenen Wassersportlern erlebe, ohne weiteres Komentar
Wieso muss man da genauere Umstände kennen? Wenn sich jemand beim Russisch Roulette umbringt, muss man auch keine genauen Umstände kennen um zu wissen das es dumm was und nichts anderes war das. Die haben sich beide bewusst in Lebensgefahr gebracht.
Mir tun die Angehörigen wirklich leid aber trotzdem finde ich es mehr als dumm und verantwortungslos gegenüber der Familie. Man kann doch nicht in zwei Hundert Meter höhe rumklettern und erwarten das man das überlebt.
Als ehemaliger Kletterer lernte ich natürlich auch viele Freeclimber kennen.
Die Strecken, in denen die Freeclimber ohne Sicherung gehen, beherschen sie in der Regel ohne Probleme. Bei riskanten Strecken gehen sie den in der Regel mit Sicherung.
Die Entscheidung ohne Sicherung zu gehen, dürfte etwas mit Routine zu tun haben. Irgendwann fühlt man sich zu sicher.
Als Darwins-Preis-würdig würde ich das aber nicht ansehen.
Es ist natürlich immer tragisch wenn ein Mensch stirbt. Egal unter welchen Umständen. Fast immer bleiben Menschen zurück, die trauern. Für sie ist es hart, dementsprechend gebührt ihnen auch mein ehrliches Beileid.
Allerdings frage ich mich, warum der Fall hier nicht kritisiert werden sollte, bzw. warum er nicht Darwin-Preis-würdig sein sollte.
Egal wie sicher ich mir bin, bringt ich mich wenn ich ohne Sicherung klettere definitiv in Gefahr. Wenn auch nur irgend eine Kleinigkeit schief geht, endet diese Aktion nämlich meist tödlich, oder mit extrem schweren Verletzungen.
Und gerade wenn ich ein Kind (in dem Fall den Sohn) dabei habe, sollte ich 1. als gutes Beispiel zeigen, dass Sicherheit wichtig ist um mich zu schützen und 2. muss ich mir eben auch im Klaren sein, wie sehr es das Kind mitnimmt sollte etwas passieren, nichtzuletzt da es 3. selbst (falls das der Fall war) ohne Sicherung ebenfalls verunglücken könnte, wenn es nicht nur Zuschauer war – weil es wohl deutlich weniger Erfahrung hat.
Nachdem der Verunglückte hier eindeutig aus einer eigenen Entscheidung (oder Dummheit) keine Sicherung zu nutzen agiert hat, ist es – egal wieviel Erfahrung oder was die anderen Umstände waren – seine eigene Schuld, da er mit Sicherung höchstwahrscheinlich überlebt hätte.
Auch ein freeclimber kann mal Pech haben, das halt ich aber hier nicht für angebracht zu kritisieren.