30.1.2012, Tschagguns, Österreich
Es gibt verschiedene Todesarten, die ich mir besondere übel vorstelle. So finde ich es beispielsweise furchtbar zu ertrinken oder zu erfrieren.
Die Krönung wäre natürlich, in Eiseskälte, in einem Eisbach zu ertrinken. Aber wie sollte mir das passieren?
Allerdings kann das passieren und es ist einem 45-jährigen Deutschen in Tschagguns auch geschehen.
Der Skifahrer hatte sich mit drei Freunden von der gesicherten Piste entfernt und wollte mit Ihnen in recht felsigem Gelände bergab fahren.
Einer der drei brach durch die Schneedecke in einen Bach ein und machte die anderen darauf aufmerksam. Doch einer aus dem Quartett wollte sich so leicht nicht ins Bockshorn jagen lassen.
Er schnallte also die Skier ab und versuchte danach, eine 8 Meter hohe Steilstufe hinunterzurutschen. Dabei überschlug er sich gleich mehrmals und am Ende seiner Rutschpartie durchschlug er mit seinem Kopf die Eisdecke auf einem gefrorenen Bach. Dabei zog er sich vermutlich tödliche Verletzungen zu.
Seine Kumpanen konnten ihn weder sehen noch hören – und waren zum Glück vernünftig genug, ihm nicht zu folgen! Sie alarmierten den Rettungsdienst.
Der ortete das Opfer mit Lawinensonden rund 50 cm unter Schnee und Eisdecke, holte ihn raus und musste ihn dann noch unter schwierigsten Verhältnissen dort wegschaffen.
Quellen:
Erstmeldung Andrea (Danke)
Südkurier
Focus
Erfrieren (Hypothermie) ist ein schmerzloser Tod. Als Wanderer im Hochgebirge gehört diese zu den oft unterschätzten Gefahren, weil man die Symptome falsch einschätzt. Deswegen gehört ein Handy zur Pflichtausstattung in einsamen/abgelegenen Gebieten. Obwohl einem das ab einem gewissen Stadium auch nicht mehr hilft. Ich finde solche Nachrichten immer tragisch, weil wir verlernt haben, die Natur einzuschätzen, und unsere Fähigkeiten überschätzen.