Inzell, 14.9.2011
Man könnte sagen, dass da jemand den Begriff Mountainbike etwas zu wörtlich genommen hat. Als geschickter Fahrer ist es möglich, mit den Dingern einen Hügel runterfahren. Aber damit wirklich eine Bergtour zu machen, ist mehr als gefährlich.
Wenn man dann allerdings im Internet sucht und dort eine angeblich geeignete Tour findet, kann das schon mal zu Unfällen führen.
Ein Ehepaar aus Pfaffenhofen hatte im Internet den Tipp einer Tour durch die Chiemgauer Alpen gefunden. Dass da vielleicht irgendetwas nicht ganz stimmt, wurde ihnen relativ schnell klar. Denn an Fahren war nicht zu denken. Statt dessen mussten sie ihre Räder die meiste Zeit tragen oder schieben.
An einigen Stellen ist der – für Radler gänzlich ungeeignete, teilweise nur 25 cm breite – "Plattlinger Steig" sogar so unzugänglich, dass er durch Stahlseile gesichert ist.
Der 38-jährige Mann ging zirka 15 Meter vor seiner Frau und die sah ihn gerade wegen einer Kuppe nicht, als sie ein seltsames Geräusch hörte. Sie beeilte sich, aufzuschließen, und sah ihn eben noch abstürzen.
Er landete 150 Meter tiefer in einem Bach.
Die Frau alarmierte die Rettungskräfte, welche ihn aber nur noch tot bergen konnten.
Eine Wirtin am Anfang der Tour bestätigt, dass beinahe wöchentlich Radfahrer dort auftauchen, weil der absolut ungeeignete Weg irgendwo als gute Radtour empfohlen wird. Zum Verhängnis wurde dem Pfaffenhofener aber Bequemlichkeit. Er wollte nicht umkehren.
Es gibt sogar ein Schild, welches darauf hinweist, dass der Plattlinger Steig nur für Fußgänger geeignet ist. Doch das steht am anderen Ende des Weges.
Quellen:
Passauer Neue Presse
Welt
Süddeutsche
und andere