19.9.2013, Münster
Was Ihr auf dem Foto seht ist Rasputin, ein sibirischer Tiger, der im Münsteraner Allwetterzoo lebt. Das Foto habe ich selbst mal geknipst, weil ich früher oft in diesem Zoo war.
Tiger wie Rasputin können gut und gerne ein Gewicht von 250 kg erreichen und zählen zu den beeindruckendsten Raubkatzen der Welt. Sie werden niemals richtig zahm und sind äußerst schnelle und effektive Killer.
Das musste nun auch sein Tierpfleger feststellen. Der 56-Jährige war Angaben des Zoodirektors ein „erfahrener Pfleger“. Wie wir aber leider hier schon oft lesen mussten, bedeutet das leider häufig, dass sich durch Erfahrung und Routine oft auch Nachlässigkeit einschleicht.
In diesem Fall hatte der Mann offensichtlich vergessen, eine Luke des Käfigs sicher zu verschließen, als er die Tiere fütterte. Und später, bei der Reinigung des Geheges, schlich sich Rasputin an, überfiel den armen Mann und biss ihm ins Genick, wie er es sonst mit seiner Beute macht.
Danach konnte man das Tier wieder in den Käfig locken. Der Tiger hatte offenbar nicht versucht, seine Beute auch zu fressen. Und wie ich die Welt kenne, wird in der folgenden Zeit der Allwetterzoo wieder vermehrten Zulauf haben, weil sich alle den Tiger angucken wollen, der einen Menschen getötet hat – und ansonsten so entspannt rumliegt, wie auf diesem Bild.
Genauso wie eine Tierschutzorganisation diesen Fall wieder zum Anlass nimmt, sich in die Presse zu drängen, indem sie über die Gefährlichkeit von Raubkatzen klugscheissert und die Tierhaltung in Deutschen Zoos kritisiert. Das kommt dann immer wie ein „selbst Schuld“ rüber. Sehr sympathisch, hmm?
Quellen:
E.F. und Andrea via Facebook
Stern
Welt
Spiegel
Was hat das denn mit den Tierschutzorganisationen zu tun?
Das viele Zoos nicht wirklich die Voraussetzungen erfüllen, die solche Tiere nun mal voraussetzen, ist kein Geheimnis und nicht die Schuld der Organisationen. Wenn die nicht wären, möchte ich nicht wissen, wie es in manchen Zoos und sonstigen „Behältnissen“ zu ging.
Diese Tiere haben zum Teil einen enormen Aktionsradius den ein Zoo oder Tierpark nicht gewähren kann.
Ich hätte den Tiger nicht getötet.
Mit sehr „Sympathisch“ bringst Du es aber auch nicht.
Ein entlarvender Seitenhieb, der tief fliegt.
Schlimmer als die Schaulustigen und dergleichen finde ich jedoch, dass die Tiere oftmals dann getötet wurden, weil ein Pfleger mal wieder nicht seine Arbeit richtig gemacht hat. So war es bei einem ähnlichen Fall vor einigen Monaten…
Wenn du auf den Fall in Köln anspielst, bei dem letztes Jahr Pflegerin und Tiger getötet wurden, dann waren daß andere Gründe. In der damaligen Situation konnte der kölner Zoodirektor nicht anders handeln, da man noch eine Chance sah, die junge Frau zu retten, da blieb keine Zeit, das Tier erst umständlich umzusperren, somit war der Zoodirektor zum Handeln gezwungen, gerne hat er das sicher nicht getan. Und es war keineswegs so, daß das Tier im Nachgang getötet wurde, dann würde man sicher auch kein neues Zuchttier mehr bekommen, da Tiger sehr wertvoll und nicht besonders häufig sind.