yamaha_r1 18.4.2010, Stuttgart

Die Saison ist eröffnet. Schon jetzt wird mir beim Lesen der Presseberichte und Polizeimeldungen klar, dass sich viele der zukünftigen Darwinpreise um Motorradfahrer drehen werden. Ich wage zu behaupten, dass ab jetzt statistisch gesehen mehr als einer pro Tag ums Leben kommt.

Als Motorradfahrer fürchte ich selbst mich vor den Unwägbarkeiten, wie Opas im Gegenverkehr, die ohne zu blinken auf der Landstraße plötzlich meine Spur kreuzen wollen.

Aber viele der Fälle über die ich lese sind eindeutig vermeidbar. Und ganz sicher gehört der Tod eines 20-Jährigen in Stuttgart dazu, der aus reiner Angeberei und Selbstüberschätzung ums Leben kam.

Zusammen mit einem Kollegen war er in Höhe des Stuttgarter Hauptbahnhofes auf seiner Yamaha R1 unterwegs. Definitiv ein Bike, das ich sofort der Klasse der Spinnermotorräder zuordnen würde. Und definitiv nicht, was mit seinen 180PS (295 km/h Höchstgeschwindigkeit!) in die Hände solcher Kinder gehört!

Zeugen sagen aus, dass er plötzlich vom ganz rechten auf den linken Fahrstreifen wechselte, wohl um zu überholen. Dann beschleunigte er die Karre dermaßen, dass sie einen 13 Meter langen Streifen Gummi hinterließ und sich aufbäumte.

Dabei verlor er – wie konnte das nur passieren? – die Kontrolle über die Yamaha. Er berührte den linken Bordstein, um schließlich zu stürzen und mit dem Kopf gegen einen Betonpoller auf dem Mittelstreifen zu knallen. Die Notärzte konnten ihm nicht mehr helfen…

Vielleicht hätte er Fahrberichte wie den im Focus lesen sollen?

Die Yamaha YZF-R1 ist das wahrscheinlich reinrassigste Vierzylinder-Großserien-Sportbike der 1000 ccm-Klasse. Ganz sicher aber das derzeit einzige Großserienbike mit Big Bang-Motor. Der verleiht der YZF-R1 Suchtpotenzial. Ein klarer Kopf ist deshalb umso hilfreicher.

Quellen:
Stuttgarter Zeitung
Stuttgarter Journal